Wie Sie Pflegefachkräfte motivieren, den nächsten Karriereschritt zu wagen
 
Liebe Leserin, lieber Leser,

bevor wir in unser Thema einsteigen, hier ein wichtiger Hinweis. Die PDL Lesereise findet vom 10.-13. Juni 2024 in Kühlungsborn statt. Daher werden wir am 07. Juni 2024 keine Führungsimpulse veröffentlichen. Annett Urban beantwortet Ihre Fragen vor Ort und sammelt fleißig Fragen für die nächsten Führungsimpulse.

Die „pdl.konkret ambulant“ mit Annett Urban feiert übrigens ihr 25 jähriges Jubiläum. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten und vor allem auch an Sie, liebe Leserin (Hörerin), denn nur mit Ihnen ist die pdl.konkret ambulant, das was sie ist: Ein unentbehrlicher Begleiter in der täglichen Arbeit!

Wenn Sie jetzt direkt Lust auf die PDL-Lesereise bekommen haben, muss ich Sie leider enttäuschen, den diese Leserreise an die Ostsee ist leider schon ausgebucht. Doch Sie haben Glück, denn es sind noch wenige Restplätze auf der 2. Leserreise frei. Diese findet „unter Palmen“ vom 07.-10. Oktober im wunderschönen Malaga, Spanien statt. Weitere Infos und eine Anmeldemöglichkeit finden Sie hier.

Und jetzt zu unserem Thema. Sie haben gute Pflegefachkräfte in Ihrem Team und möchten, dass diese mehr Verantwortung übernehmen und die Weiterbildung zur Pflegedienstleitung machen.

Sie erfahren heute, wie Sie als Pflegedienstleitung dazu beitragen können, dass Ihre Mitarbeitenden gerne Verantwortung übernehmen.

Im letzten Führungsimpuls haben wir uns mit der Frage beschäftigt, was Pflegefachkräfte daran hindert PDL zu werden.

Hier kommt Annetts Frage von der Altenpflegemesse noch einmal und ich teile heute meine Gedanken mit Ihnen, wie Sie Pflegefachkräfte motivieren können, Verantwortung in der Position der Pflegedienstleitung oder der Stellvertretenden zu übernehmen ...
   
 
 
 
   
Klicken Sie hier, um sich diese Folge als Audiodatei anzuhören!
   
 
 
 
   
Urban
   
   
Annett Urban,
Chefredakteurin „pdl.konkret ambulant“, fragt für Sie:
   
   
   
 
Hallo, liebe Claudia. Ich bin es, Annett von PDL konkret ambulant.

Auf der Altenpflegemesse in Essen sprach ich mit einer Pflegedienstleitung, die drei richtig gute Pflegefachkräfte in ihrem Team hat. Sie plante eine große Karriereoffensive für das Trio: Weiterbildung, mehr Verantwortung und dementsprechend auch ein höheres Gehalt. Als sie ihre grandiose Idee den Auserwählten präsentierte, war die Reaktion jedoch so überraschend wie ein Regenschauer in der Wüste. Keiner der drei wollte mehr Verantwortung oder sich weiterqualifizieren. Sie waren wunschlos glücklich mit ihrem aktuellen Job als Pflegefachkraft. Das bringt mich nun zu meiner Frage: Wie zaubert man bei guten Mitarbeitern den Wunsch nach mehr Verantwortung hervor?

Oder ist das ein Kampf gegen Windmühlen? Ich bin gespannt auf deine Gedanken.

Herzliche Grüße aus der PDL-Redaktion, Deine Annett.
 
 
 
 
 
 
   
Urban
   
   
Claudia Henrichs,
Kommunikationsexpertin für die Pflege, antwortet:
   
   
   
 
Liebe Annett,

im letzten Führungsimpuls habe ich vier Gründe aufgezählt, die Mitarbeitende daran hindern, mehr Verantwortung zu übernehmen:

1.Unsicherheit und Selbstzweifel
2.Angst vor einer unausgeglichenen Work-Life-Balance
3.Abschreckende Vorbilder
4.Angst, in der neuen Position allein gelassen zu werden
 
   

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Was können Führungskräfte tun, damit Pflegefachkräfte gerne den nächsten Karriereschritt gehen wollen?
 
Als Führungskraft in der Pflege können Sie Ihren Pflegefachkräften auf verschiedene Weise die Angst nehmen, den Anforderungen an die Position der Pflegedienstleitung (PDL) oder der Stellvertretenden nicht gerecht zu werden. Hier sind einige konkrete Maßnahmen.

Gegen Unsicherheit und Zweifel hilft:
Transparenz über Aufgaben und Herausforderungen schaffen
Schrittweise Verantwortung übertragen
Mentoring und Coaching anbieten
Eine positive Fehlerkultur etablieren
Erfolge feiern und Wertschätzung zeigen
Unterstützung und Rückhalt bieten

Informieren Sie Ihre Pflegefachkräfte, die Potenzial haben, offen und ehrlich über die Aufgaben, Verantwortlichkeiten und Herausforderungen der PDL-Position. Machen Sie deutlich, dass es normal ist, sich anfangs unsicher zu fühlen und dass niemand von Beginn an alles perfekt beherrschen muss.

Übertragen Sie Ihren Pflegefachkräften nach und nach mehr Verantwortung und Aufgaben, die sie an die Anforderungen der PDL-Position heranführen. So können sie sich schrittweise an die neue Rolle gewöhnen und Vertrauen in ihre Fähigkeiten gewinnen.

Indem Sie als Führungskraft offen, unterstützend und wertschätzend auf Ihre Pflegefachkräfte zugehen, können Sie ihnen die Angst vor der PDL-Position nehmen.

Gegen Angst vor einer unausgeglichenen Work-Life-Balance durch abschreckende Vorbilder hilft:
Selbst eine gesunde Work-Life-Balance vorleben
Realistische Erwartungen an Arbeitszeiten und Verfügbarkeit setzen
Zur Delegation von Aufgaben und Verantwortung im Team ermutigen
Grenzen setzen und Erholungszeiten einplanen lassen
Verständnis für private Verpflichtungen zeigen und Unterstützung anbieten
Erfolgsbeispiele von PDLs mit guter Work-Life-Balance teilen

Zeigen Sie als Führungskraft selbst, dass es möglich ist, auch in einer verantwortungsvollen Position eine gesunde Balance zwischen Beruf und Privatleben zu finden. Achten Sie auf Ihre eigenen Grenzen, nehmen Sie sich Auszeiten und kommunizieren Sie offen über die Bedeutung eines ausgeglichenen Lebens.

Auch wenn es manchmal schwerfällt. Reduzieren Sie lieber Pflegeeinsätze und etablieren Sie ein Flexi-Team statt Mitarbeitende permanent aus dem „Frei“ zu bitten oder die stellvertretende PDL dauernd Touren fahren zu lassen.

Machen Sie deutlich, dass von einer PDL nicht erwartet wird, ständig verfügbar zu sein oder übermäßig viele Überstunden zu leisten. Setzen Sie realistische Erwartungen an die Arbeitszeiten und Verfügbarkeit und respektieren Sie die Freizeit Ihrer Mitarbeitenden.

Teilen Sie Erfolgsbeispiele von Pflegedienstleitungen, die trotz ihrer Verantwortung eine gute Work-Life-Balance gefunden haben. Laden Sie erfahrene PDLs ein, um über ihre Erfahrungen und Strategien zu berichten. Durch positive Vorbilder und konkrete Tipps können Ängste abgebaut und Motivation geschaffen werden.

Durch individuelle Lösungen und Unterstützung können Sie Ihren Mitarbeitenden helfen, Ängste abzubauen und zu erkennen, dass Erfolg im Beruf und ein erfülltes Privatleben vereinbar sind.

Gegen die Angst, allein gelassen zu werden hilft:
Ein strukturiertes Einarbeitungskonzept
Mentoring und Coaching
Kollegiale Fallberatung und Intervisionsgruppen
Fortlaufende Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten schaffen
Ansprechbarkeit signalisieren
Netzwerke und Austauschplattformen für PDLs unterstützen
Wertschätzung und Anerkennung zeigen

Entwickeln Sie ein strukturiertes Einarbeitungskonzept für neue Pflegedienstleitungen, das einen festen Zeitrahmen und klare Meilensteine umfasst. Planen Sie ausreichend Zeit ein, in der die neuen Führungskräfte von erfahrenen Kolleginnen und Kollegen begleitet und unterstützt werden. So fühlen sie sich von Anfang an sicher und gut begleitet.

Durch ein umfassendes Unterstützungsangebot, das von der Einarbeitung über kontinuierliche Begleitung bis hin zu Wertschätzung reicht, können Sie Ihren Pflegefachkräften die Sicherheit geben, auch nach der Weiterbildung nicht auf sich allein gestellt zu sein.

Ich hoffe, auch mein heutiger Führungsimpuls hat Ihnen gefallen. Schreiben Sie mir gerne, welche Erfahrungen Sie bei der Umsetzung gemacht haben. Haben Sie konkrete Führungsthemen, die ich in einer der nächsten Folgen für Sie aufbereiten soll? Sehr gerne! Schreiben Sie mir unter fuehrungsimpulse@ppm-online.org. Ich freue mich auf Ihre Nachricht!

Herzliche Grüße,
Ihre Claudia Henrichs

PS: Sie haben unsere ersten Folgen verpasst? Kein Problem auf www.pdl-konkret.de/Fuehrungsimpulse finden Sie alle bislang erschienenen Folgen von „Führungsimpulse“ zum Nachlesen und Nachhören.

PPS: Dieses Zitat zum heutigen Thema habe ich für Sie mitgebracht:
 
Zitat der Woche
„Ich glaube, dass wir immer wieder bereit sein müssen, Dinge zu beenden, um den Zauber des Anfangens zu spüren und Chancen wirklich zu nutzen.“

Angela Merkel, ehem. Bundeskanzlerin