1. | Legen Sie den Schwerpunkt auf Ihre Bedürfnisse.
Machen Sie es sich ruhig einmal bewusst, was es für Sie bedeutet, eine belastende Situation auf Dauer hinzunehmen. Immer wieder die Luft anhalten zu müssen oder sogar gegen Übelkeit anzukämpfen, wenn Sie es mit der Mitarbeiterin zu tun haben. |
2. | Legen Sie Wert darauf, dass Ihr Pflegedienst einen guten Eindruck in der Öffentlichkeit macht.
Die Mitarbeiterin ist Imageträgerin für Ihren Pflegedienst. Schnell wird durch den Körpergeruch und das ungepflegte Äußere einer Mitarbeiterin vermutet, dass im gesamten Pflegedienst nicht allzuviel Wert auf gepflegtes Äußeres gelegt wird. Sei es nun beim Bäcker, auf dem Markt oder bei Pflegekunden und deren Angehörigen.
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3. | Sorgen Sie für ein kollegiales Klima in Ihrem Team.
Wahrscheinlich ist der Körpergeruch auch den Kolleginnen schon aufgefallen. Sie sorgen dafür, möglichst nicht in die Nähe der Mitarbeiterin zu kommen oder tuscheln hinter deren Rücken über sie. Das schadet auch dem Image des Betroffenen. Indem Sie als Leitung das Thema so schnell wie möglich ansprechen, machen Sie deutlich, dass in Ihrem Pflegedienst auch unangenehme Themen nicht auf die lange Bank geschoben werden.
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Spielregeln für ein unangenehmes Gespräch 1. | Verabreden Sie sich für ein Gespräch unter vier Augen. Vermeiden Sie auf jeden Fall das Thema zwischen Tür und Angel anzusprechen. |
2. | Erzählen Sie der Mitarbeiterin warum Sie sehr gerne mit ihr zusammenarbeiten.
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3. |
Bekennen Sie sich zu Ihren unguten Gefühlen.
Zum Beispiel:
„Es fällt mir nicht leicht, das anzusprechen!“ oder
„Ich möchte Ihnen nicht zu nahe treten!“ oder
„Ich war mir unsicher, wie ich das Thema ansprechen soll. Dann habe ich mich dazu entschieden, den direkten Weg zu wählen.“
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4. |
Sprechen Sie das Thema klar an und betonen Sie, dass auch die Mitarbeiterin Vorteile davon hat, wenn sie Ihren Hinweis annimmt.
Beispiel 1:
„Ich weiß, dass Sie es nicht bemerken können. Deshalb möchte ich Ihnen Unannehmlichkeiten ersparen und Ihnen helfen, indem ich Ihnen sage, dass Sie Körpergeruch haben! Es ist Ihnen wahrscheinlich gar nicht aufgefallen.“
Beispiel 2:
„Meiner Ansicht nach passt Deine Kleidung nicht zu unserem definierten äußeren Erscheinungsbild. Deine Dienstkleidung wirkt ungebügelt und zu oft getragen auf mich. Damit Deine Kolleginnen oder Pflegekunden nicht anfangen über Dich zu reden, möchte ich Dir das gerne sagen!“
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5. |
Vermeiden Sie kluge Ratschläge.
„Nehmen Sie doch mal ein anderes Deo!“ oder „Waschen Sie Ihre Kleidung häufiger!“ geht manchmal am Problem vorbei. Möglicherweise handelt es sich bei Körpergeruch um ein medizinisches Problem oder die Mitarbeiterin ist in der Menopause. Dann kommt es nämlich häufiger vor, dass Schweißanfälle auftreten.
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Wichtig zu wissen: In einer repräsentativen Umfrage der GfK-Marktforschung bestätigten rund zwei Drittel, dass sie nicht beleidigt reagieren würden, wenn jemand sie auf unangenehmen Körpergeruch hinweisen würde. Im Gegenteil - sie wären für einen solchen Hinweis sogar dankbar.
Mit diesem Hintergrundwissen könnten sie den Hinweis auf das Müffeln so vermitteln, dass er als Vertrauensbeweis zu verstehen ist.
Zum Beispiel:
"Wenn bei mir irgendetwas nicht in Ordnung wäre, ich einen Fussel in den Haaren, Spinat zwischen den Zähnen oder mit offenem Hosenstall herumlaufen würde, würdest du mir das sagen?" Die angesprochene Person reagiert dann meist positiv. Ein guter Einstieg für den Satz: "Ich habe da auch etwas, das ich dir sagen möchte."
Und noch ein allerletzter Tipp zum Schluss Halten Sie schriftlich fest, welche Erwartungen Sie an das äußere Erscheinungsbild aller Ihrer Mitarbeitenden haben und sprechen Sie im Einstellungsgespräch darüber.
Ich hoffe, auch mein heutiger Führungsimpuls hat Ihnen gefallen. Schreiben Sie mir gerne, welche Erfahrungen Sie bei der Umsetzung gemacht haben. Haben Sie konkrete Führungsthemen, die ich in einer der nächsten olgen für Sie aufbereiten soll? Sehr gerne! Schreiben Sie mir unter
fuehrungsimpulse@ppm-online.org. Ich freue mich auf Ihre Nachricht!
Herzliche Grüße,
Ihre Claudia Henrichs
PS: Sie haben unsere ersten Folgen verpasst? Kein Problem auf
www.pdl-konkret.de/Fuehrungsimpulse finden Sie alle bislang erschienenen Folgen von „Führungsimpulse“ zum Nachlesen und Nachhören.
PPS: Dieses Zitat zum heutigen Thema habe ich für Sie mitgebracht: