Liebe Leserin, lieber Leser,
 
in der letzten Folge Ihres Service-Newsletters Führungsimpulse 17.23 “Welcher Antreiber führt bei Ihnen zu Stress und Überforderung?“ haben Sie gelesen (gehört), dass die Antreiber „Sei perfekt!“, „Mach schnell!“, „Streng Dich an!“, „Mach es allen recht!“, „Sei stark!“ zu Erschöpfung führen können. (Über diesen Link gelangen Sie übrigens noch einmal direkt zum Selbst-Test: Selbst-Test der Uni Münster.)
 
Wir alle kennen mindestens einen dieser Antreiber recht gut und haben von jedem Anteile in uns.
 
Erfahren Sie im heutigen Führungsimpuls, welche Stärken die Antreiber „Sei perfekt“ und „Mach schnell“ haben, welche Auswirkungen sie auf Ihre Führungsrolle haben und wie Sie diese Antreiber abmildern können, um in Ihrer Führungsarbeit noch erfolgreicher zu sein.

Liebe Annett, liebe Leserin, lieber Leser,
 
da Leitungskräfte mit einem ausgeprägten „Sei Perfekt“ – Antreiber viel leisten und versuchen die Dinge 100% perfekt zu machen fällt Mitarbeitenden die Zusammenarbeit mit diesen Leitungskräften manchmal schwer.
 
Im Umfeld von „Perfekten“ fühlen andere sich schnell als Loser. Sie erleben viel Kritik, ihre Leitungskräfte sind selten mit der Arbeit zufrieden, delegieren kaum und können keine Fehler zulassen.
 
Die Sprache
 
Diese Sätze benutzen „Perfekte“ oft:

• „Wenn ich etwas mache, dann gründlich!“
• „Ich mag keine Schlamperei!“
• „Ich finde immer noch etwas zum Verbessern!“
• „Mach bloß keine Fehler!“
• „Ich bin noch nicht gut genug!“

Die Stärken
 
Jeder Antreiber hat auch seine positiven Seiten. Leitungskräfte mit einem starken „Sei perfekt“ – Antreiber“ sind sehr genau, sehr zuverlässig und eher geduldig. Sie beleuchten Situationen von mehreren Seiten, wägen ab und treffen Entscheidungen auf fundierter Informationsbasis.
 
Erlauber
 
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr „Sei perfekt“ – Antreiber zu stark ausgeprägt ist, dann erlauben Sie sich doch einmal diese Denkweise:

• „Ich gebe mein Bestes und das reicht!“
• „Ich bin liebenswert und wertvoll, so wie ich bin!“
• „Ich gebe mich mit 90% zufrieden!“
• „Ich lasse auch einmal Fünfe gerade sein!“
• „Ich darf Fehler machen!“

Schreiben Sie sich den Satz, der Sie am meisten anspricht auf ein Post It und kleben Sie sich den Zettel an die Kühlschranktür, den Computer oder den Badezimmerspiegel. Erlauben Sie sich Ihren Antreiber „Sei perfekt“ ein wenig nach unten zu schrauben, wenn Sie den Eindruck haben, er ist zu hoch.
 
Ganz wichtig!
 
Freuen Sie darüber, dass der Antreiber „Sei perfekt“ Ihnen viele Stärken schenkt, die Sie als Führungskraft in der ambulanten Pflege ohne viel Energieaufwand einsetzen können!

„Mach schnell!“
 
Da Leitungskräfte mit einem ausgeprägten „Mach schnell“ – Antreiber versuchen, so viel wie möglich auf einmal zu schaffen und sich für Wesentliches nicht die angemessene Zeit nehmen, fühlen sich Mitarbeitende oft überfordert.
 
Ihre Leitungskraft nimmt sich kaum Zeit für längere Gespräche, hat Probleme beim Zuhören, ist oft geistig schon einen Schritt weiter, präsentiert vorschnell Lösungen, statt dem Team die Möglichkeit zu geben, eigene Ideen einzubringen.
 
Die Sprache
 
Diese Sätze benutzen „Perfekte“ oft:

• „Ich mache das noch kurz!“
• „Das neue Projekt finde ich spannend, da will ich mitmachen!“
• „Ich muss nur noch schnell ...!“
• „Beeil Dich!“
• „Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“

Die Stärken
 
Auch der Antreiber „Mach schnell“ hat seine positiven Seiten. Leitungskräfte mit einem starken „Sei schnell“ – Antreiber“ bewältigen ein hohes Arbeitspensum in kurzer Zeit, machen mehrere Tätigkeiten gleichzeitig, bringen Dynamik in jedes Umfeld, können mitreißen und begeistern, verlieren sich nicht in Details, können delegieren und sind offen für Neues.
 
Erlauber
 
Wenn Sie den Eindruck haben, dass Ihr „Sei schnell“ – Antreiber zu stark ausgeprägt ist, dann erlauben Sie sich doch einmal diese Denkweise:

• „Ich darf mir Zeit nehmen!“
• „Ich mache jetzt einfach mal bewusst eine Pause!“
• „Meine Zeit gehört mir!“
• „Ich nehme mir Zeit für das Gespräch und höre zu!“
• „Ich muss nicht auf jeder Hochzeit tanzen!“

Schreiben Sie sich den Satz, der Sie am meisten anspricht auf ein Post It und kleben Sie sich den Zettel an die Kühlschranktür, den Computer oder den Badezimmerspiegel. Erlauben Sie sich Ihren Antreiber „Sei schnell“ ein wenig nach unten zu schrauben, wenn Sie den Eindruck haben, er ist zu hoch.
 
Ganz wichtig!
 
Freuen Sie darüber, dass der Antreiber „Sei schnell“ Ihnen viele Stärken schenkt, die Sie als Führungskraft in der ambulanten Pflege ohne viel Energieaufwand einsetzen können!
 
Ich hoffe, auch mein heutiger Führungsimpuls hat Ihnen gefallen. Schreiben Sie mir gerne, welche Erfahrungen Sie bei der Umsetzung gemacht haben. Haben Sie konkrete Führungsthemen, die ich in einer der nächsten olgen für Sie aufbereiten soll? Sehr gerne! Schreiben Sie mir unter fuehrungsimpulse@ppm-online.org. Ich freue mich auf Ihre Nachricht!
 
Herzliche Grüße,
Ihre Claudia Henrichs
 
PS: Sie haben unsere ersten Folgen verpasst? Kein Problem auf www.pdl-konkret.de/Fuehrungsimpulse finden Sie alle bislang erschienenen Folgen von „Führungsimpulse“ zum Nachlesen und Nachhören.
 
PPS: Dieses Zitat zum heutigen Thema habe ich für Sie mitgebracht:

„Glaube nie, dass Du etwas perfekt vollbracht hast – Du würdest die Motivation verlieren, weiterzumachen.“
 
Pavel Kosorin, Schriftsteller

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