Der erste Eindruck zählt - Wie Sie bei Bewerbern schon im Erstkontakt punkten können  
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Führungsimpuls Nr. 5: Wie Sie Bewerber schon im Erstkontakt begeistern!

 

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„Ich habe so viele eingestellt und die meisten sind schon wieder gegangen!“
Wie Sie Bewerber schon im Erstkontakt begeistern und feststellen, ob Sie zueinander passen

 

Liebe Leserin, lieber Leser,

nach einer oft langen Bewerbersuche ist nun endlich eine geeignete Kandidatin gefunden. Die Bewerbung liest sich vielversprechend, das persönliche Kennenlerngespräch steht an. Es läuft sehr gut – denken Sie! Nach 2 Tagen sagt Ihnen die Bewerberin ab, „es passt einfach nicht für sie“ ist die Begründung.
Wenn das einmal, zweimal passiert, ist das verkraftbar. Wenn Sie aber immer wieder Erstgespräche mit Bewerbern führen, die erfolglos enden oder Mitarbeiter bei Ihnen nach wenigen Tagen schon wieder gehen, sollten Sie prüfen, ob Sie im Erstgespräch wirklich alles tun um einen guten Eindruck bei dem potenziellen neuen Mitarbeiter zu hinterlassen.  
 
Im heutigen Führungsimpuls, erfahren Sie, wie Sie mit 8 einfachen Maßnahmen, Ihre Erstgespräche mit Bewerbern und Bewerberinnen optimal gestalten und so diese direkt für sich und Ihren Pflegedienst begeistern können.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Audio-Datei

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Urban

 

 

 

 

 

 

Annett Urban,
Chefredakteurin „pdl.konkret ambulant“, fragt für Sie:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Hallo, liebe Claudia,
auch heute möchte ich mich wieder mit einer typischen Frage an Dich wenden, die bestimmt fast jede PDL aus Ihrem Leitungsalltag kennt.
Also: Neulich habe ich einen Pflegedienst in Hamburg besucht. Hier erzählte mir die PDL, dass sie zwar einige Bewerbungen von Pflegefachkräften rein bekommt. Doch irgendwie gelingt es ihr während des Bewerbungsgesprächs nicht, die Bewerber davon zu überzeugen, in ihrem Pflegedienst anzufangen. Hast Du vielleicht einige Ideen parat, was die PDL während des Erstkontaktes unbedingt beachten sollte, damit aus dem Bewerber ein Angestellter wird?
Ich freue mich auf Deine Antwort und bis zum nächsten Mal,

Deine Annett

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Urban

 

 

 

 

 

 

Claudia Henrichs,
Kommunikationsexpertin für die Pflege, antwortet:

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Liebe Annett, liebe Leserin, lieber Leser,
 
vielen Dank für Deine Frage. Die Stellenanzeige ist draußen, alle Social-Media Kanäle sind bestückt, auf der Webseite gibt eine eigene Kategorie mit Jobangeboten. Jetzt kommt es zum ersten Kennenlernen! Die Interessentin, der Interessent wird im Pflegedienst erwartet. Ich vergleiche das Zusammenkommen von Mitarbeitenden und dem Pflegedienst mit dem Beginn einer privaten Liebesbeziehung. Beide Seiten prüfen, ob Werte, Ziele und Lebensvorstellungen weitestgehend übereinstimmen und ob Vertrauen zueinander entstehen kann.

Wie gelingt es nun, dass beide Seiten nach dem Erstkontakt entscheiden, dass es sich lohnt, weiter Zeit miteinander zu verbringen? Aus meiner Sicht ist für die Geschäftsführung und die Pflegedienstleistung die Einstellung wichtig, dass sie sich bei den Interessenten und Interessentinnen. Nicht umgekehrt! Die Frage, die sich dann stellt, lautet: Was ist wichtig, um einen guten ersten Eindruck zu hinterlassen? 

 

 

 

Mein 8 Tipps für Sie

 

1. Hängen Sie ein Willkommens-Schild an Ihre Eingangstüre. Es reicht ein Din A4 Blatt mit der Aufschrift „Herzlich Willkommen Vorname Nachname“.
 
2. Informieren Sie alle, die im Haus sind, dass Sie die Interessentin, den Interessenten erwarten und wie sie oder er heißt. Für den Fall, dass Ihre Verwaltungs- oder Bürokraft gerade telefoniert, kann die Begrüßung dann von einer Mitarbeiterin übernommen werden. Das könnte sich so anhören: „Hallo, Sie sind bestimmt Claudia Henrichs. Ich sage unserer PDL dass Sie da sind. Sie freut sich schon auf Sie. Nehmen Sie doch kurz Platz und nehmen Sie ein Getränk, wenn Sie mögen!“
 
3. Lassen Sie Formblätter erst zum Ende des Gesprächs ausfüllen, wenn Ihnen noch Daten fehlen!
 
4. Die PDL als künftige direkte Vorgesetzte führt das Gespräch federführend.
 
5. Setzen Sie sich nicht frontal gegenüber sondern möglichst in Übereck-Position.
 
6. Geben Sie Orientierung, indem Sie als Gesprächsführende alle Anwesenden mit Namen und Position kurz vorstellen und erzählen Sie, wie das Gespräch ablaufen soll.
 
7. Bleiben Sie offen und werten nicht gleich negativ, wenn jemand Forderungen stellt, die Sie selbst unmöglich finden. Zum Beispiel wenn eine Interessentin sagt, dass sie erst ab 09:00 Uhr den Dienst antreten kann, keine Teildienste
übernimmt oder nur ein Wochenende im Monat arbeiten möchte.
 
8. Erzählen Sie nicht minutenlang über sich oder Ihr Pflegeunternehmen, sondern stellen Sie erkundende Fragen. 

 

 

 

3 offene erkundende Fragen

 

1. Was hat Sie an unserer Stellenanzeige am meisten angesprochen?
2. Wie muss ein Arbeitgeber sein, für den Sie gerne arbeiten wollen?
3. Mit welchen Fähigkeiten würden Sie unser Team bereichern?
 
Ein Extra-Tipp für Sie
Wenn Sie eine dieser offenen Fragen gestellt haben, dann bleiben Sie bei diesem Thema und fragen in die Tiefenstruktur. Die goldene Regel lautet: Auf eine Frage bekommt man erst beim zweiten Mal eine erkenntnisreiche Antwort. Fragen Sie
„Und was noch?“ oder „Und was ist noch wichtig für Sie?“

Es grüßt Sie herzlich,
Ihre Claudia Henrichs

PS: Ich hoffe, auch mein heutiger Führungsimpuls hat Ihnen gefallen. Schreiben Sie mir gerne, welche Erfahrungen Sie bei der Umsetzung  gemacht haben. Haben Sie konkrete Führungsthemen, die ich in einer der nächsten Folgen für Sie aufbereiten soll? Sehr gerne! Schreiben Sie mir unter fuehrungsimpulse@ppm-online.org. Ich freue mich auf Ihre Nachricht! 

 

 

 

 

 

 

 

 

Zitat


Das Zusammenkommen von Mitarbeitenden und Pflegedienst ist mit dem Beginn einer Liebesbeziehung vergleichbar. Die Entscheidung füreinander wird ab dem ersten Kontakt in den folgenden Wochen und Monaten getroffen!

Dr. Steven Goldner